Winterdepression durch Licht behandeln

Die sogenannte Winterdepression, auch Saisonal Abhängige Depression (SAD) genannt, tritt in den Herbst- und Wintermonaten, meist zwischen Oktober und März, auf. Betroffene klagen über Appetitlosigkeit, eine gestörte Empfindung von Glücksgefühlen und ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Eine Winterdepression kann diagnostiziert werden, wenn die Symptome mindestens zwei Jahre aufeinanderfolgen, lediglich in den Wintermonaten auftreten und im Frühjahr wieder abklingen.

Ursachen der Winterdepression

Alle Depressionen, einschließlich der Winterdepression, werden verursacht durch einen Mangel an Serotonin. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der für die Informationsübermittlung zwischen Nervenzellen zuständig ist. Die Abwesenheit von Serotonin beeinträchtigt die Gefühlswahrnehmung, dämpft das Hungergefühl und bewirkt Antriebslosigkeit und Müdigkeit.

Außerdem wird im Herbst, wenn die Tage kürzer werden, erhöht Melatonin freigesetzt. Dieses Hormon weckt das Schlafbedürfnis und ruft somit Erschöpfung hervor. Der Melatoningehalt im Blut steigt mit dem abschwächenden Tageslicht und bewirkt demzufolge die abendliche Müdigkeit. Durch blaues Licht, insbesondere Sonnenlicht, wird die Ausschüttung dieses Hormons abgeschwächt, weshalb der Mensch sich bei Beeinflussung von Sonnenschein vitaler und dynamischer fühlt.

Licht beeinflusst den Biorhythmus, und stellt die innere Uhr wieder richtig ein. Zudem regt Licht die Serotoninausschüttung an, sodass die einwirkenden Reize vom Gehirn wieder richtig verarbeitet werden können.

Behandlung der Winterdepression

Eine neue Möglichkeit die Winterdepression zu behandeln ist die Lichttherapie. Bei dieser Heilbehandlung wird der Betroffene bei einem Arzt oder im Krankenhaus unter einem bestimmten Beleuchtungskörper mit einer Beleuchtungsstärke von bis zu 10.000 Lux bestrahlt. Diese Lichtintensität entspricht etwa der eines leicht bewölkten Sommertages. Die Anwendung sollte täglich für eine halbe Stunde durchgeführt werden. Viele Patienten können eine Besserung der Symptome der Winterdepression nach nur einer Woche bestätigen. Allerdings sollte die Behandlung über mehrere Monate durchgeführt werden, um einem Rückfall vorzubeugen.

Selbstverständlich ist es ebenso heilsam im Winter bei gutem Wetter spazieren gehen und sich der direkten Sonneneinstrahlung auszusetzen. In diesem Fall kann nicht nur das Licht seine heilende Wirkung entfalten, sondern auch die frische Luft und die wohltuende Kraft der Natur kann den Betroffenen positiv beeinflussen.

Zu beachten ist jedoch, dass ein Besuch des Solariums bei einer Winterdepression nicht sonderlich wirksam ist. Die Leuchtröhren der Sonnenbank weisen einen sehr hohen UV-A-Anteil auf, welcher schädigende Auswirkungen auf die Augen hat, wenn diese nicht geschlossen gehalten werden. Da die Lichtaufnahme im Wesentlichen lediglich vom Auge registriert wird, kann die beabsichtigte Wirkung des Lichts sich im Solarium nicht entfalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Lichttherapie bei einer Winterdepression sehr wohltuend wirkt, da Unausgewogenheit geglättet, Leistungs- und Belastungsfähigkeit erhöht und das Wohlbefinden wiederhergestellt wird.

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