Sind blaue Augen lichtempfindlicher?

(CC BY 2.0) von Paterok – flickr

Lichtempfindlichkeit zwischen blauen und dunkleren Augen

In der Tat sind Menschen mit blauen Augen lichtempfindlicher als jene, die dunklere Augen besitzen. Dies liegt am Grad der Pigmentierung beziehungsweise der Melanin-Produktion, je weniger Pigmente gebildet werden, desto blauer erscheint die Iris. Es besteht zudem ein Zusammenhang zwischen Hautfarbe und Augenfarbe. Während Menschen mit hellerer Haut meist blaue Augen haben, entwickeln jene mit dunkler Haut eher braune Augen und sind damit weniger empfindlich gegen das Sonnenlicht. Pigmente stellen einen natürlichen Licht- und UV-Schutz dar und deshalb verspüren blauäugige Menschen sehr viel früher das Bedürfnis die Augen zu schützen als jene mit dunklerer Augenfarbe. Die Farbe im Auge kann blau, braun, grau, grün oder eine Kombination dieser Farben annehmen. Beim Albinismus ist die Augenfarbe nicht, wie allgemein angenommen, rot, sondern, wie eben erwähnt, blau. In manchen Fällen kann die Farbe grau-blau oder grün-braun annehmen.

Pigmentierung nach der Geburt

Jeder Mensch wird zunächst mit blauen Augen geboren, da das Melanin bei der Geburt nur sehr eingeschränkt vorhanden ist. Aus diesem Grund sind Neugeborene besonders empfindlich gegenüber Sonnenlicht und sollten deshalb entsprechenden Schutz erhalten, denn der ungeschützte Blick in die Sonne kann, auch bei Erwachsenen, die Netzhaut schädigen und dauerhafte Sehverluste verursachen. Erst während der kommenden sechs bis zwölf Monate danach ist die Melaninproduktion beendet und die endgültige Augenfarbe erreicht.

Ursprung der blauen Augen

Laut Wissenschaftlern an der Universität Kopenhagen haben alle blauäugigen Menschen den gleichen Vorfahren. Demnach soll eine Mutation das so genannte OCA2-Gen derart verändert haben, dass die Melaninproduktion beinahe zum erliegen gekommen ist. In seltenen Fällen ist aber auch ein Totalausfall möglich, was Albinismus zur Folge hat. Der erste blauäugige Mensch wird im Norden Afghanistans vermutet. Die Mutation ist durch die Völkerwanderung in der Jungsteinzeit nach Nordeuropa gelangt und kommt in einigen Ländern besonders häufig vor, beispielsweise Finnland. Dort sind neun von zehn Menschen blauäugig.

Welche Funktion hat die Hornhaut im Auge?

Die Hornhaut des Auges ist nicht mit den Schwielen an den Händen nach langer Gartenarbeit zu verwechseln. Entgegen der Verhärtungen der Haut an Händen und Füßen ist die Hornhaut im Auge sehr empfindlich und muss gut geschützt werden.

Die Cornea im (lat. für Hornhaut) Auge ist das äußerste Gewebe des Auges und ist nur durch einen Tränenfilm von der Umwelt getrennt. Sie ist ein blutleeres (und daher durchsichtiges), etwa einen halben Millimeter dickes Gewebe, das aus mehreren Schichten besteht. Hinter dem, durch den Liedschlag und die Bindehaut ständig erneuerten, Tränenfilm liegt die erste Membran, das Epithel. Darauf folgt eine sehr widerstandsfähige Membran, die Bownmansche Membran. Sie dient in erster Linie zum Schutz der Hornhaut gegen Infektionen oder andere Schadstoffe. Das Zentrum der Hornhaut des Auges bildet das durchsichtige Stroma, das durch eine weitere Zwischenmembran und die unterste Deckschicht, das Endothel vom dahinter liegenden Kammerwasser getrennt wird.

Die auf das Auge treffenden Lichtstrahlen werden von der Hornhaut und der Linse gebrochen und gebündelt, damit der Brennpunkt des Lichtes auf der Netzhaut liegt. Das ist nötig, um ein ungetrübtes, scharfes Bild der Umwelt zu bekommen. Die Hornhaut des Auges übernimmt beim Brechen des Lichtes den größten Teil, sodass ein Auge mit intakter Hornhaut die Grundvoraussetzung für eine klare Sicht bildet. Die Cornea besitzt eine Brechkraft von 43 Dioptrien, während die Linse des Auges das Licht mit ca. 19 Dioptrien bricht. Das heißt, dass eine nicht voll ausgebildete, oder gar verletzte Hornhaut nur in Verbindung mit einer Brille oder einer anderen Sehhilfe das Licht ausreichend brechen kann.  Zig Neuronen liegen in der Hornhaut des Auges und machen sie somit zu einem der empfindlichsten Gewebe des menschlichen Körpers. Durch eindringenden Staub wird die Hornhaut des Auges gereizt und der Liedschlag wird reflexartig ausgelöst, sodass die Tränenflüssigkeit die empfindliche Hornhaut wieder rein wäscht und eine klare Sicht wiederhergestellt wird.

 

Kurzsichtigkeit: Wenn die Ferne verschwimmt

Viele Weitsichtige haben Probleme beim Arbeiten am Computer, oder beim Lesen. Gegenstände im Nahbereich sind ihnen eine Last, weil sie ohne Brille leicht unscharf erscheinen und z.T. in die Ferne gerückt wirken. Kurzsichtige hingegen haben selten Probleme bei der Arbeit im Nahbereich, lediglich im Alter kann eine zusätzliche Weitsichtigkeit das Lesen zum Problem werden lassen.

Kurzsichtigkeit sorgt dafür, dass in der Ferne liegende Dinge nur unscharf gesehen werden. Das ist gerade im Straßenverkehr ein nicht zu vernachlässigendes Sicherheitsrisiko.

Angeborene Myopie, wie die Kurzsichtigkeit im Fachjargon genannt wird, wird durch einen zu langen Augapfel erzeugt. Eine weitere Quelle der Fehlsichtigkeit kann eine zu starke Brechkraft der optisch wirksamen Bestandteile des Auges (wie z.B. die Linse) sein, bedingt durch vielfältige Ursachen wie z.B. einen zu hohen Blutzuckerspiegel oder grauer Star.

Der zu kurze Augapfel, oder die zu hohe Brechkraft der Linse sorgen dafür, dass in das Auge eintreffende Lichtstrahlen zu stark gebrochen werden. Dadurch liegt der Brennpunkt der Lichtstrahlen vor der Netzhaut. Von diesem „zu früh“ entstandenen Brennpunkt aus streuen sich die Strahlen wieder, sodass kein scharfes Bild der Umgebung entstehen kann. Damit nämlich eine scharfe Sicht zu Stande kommt, muss der Brennpunkt der eintreffenden Lichtstrahlen genau auf der Netzhaut liegen.

Viele Kurzsichtige kneifen die Augen zusammen, um ein scharfes Bild zu erhalten. Wenn die Augen zugekniffen werden, kann der Brennpunkt des eintreffenden Lichtes ein wenig nach hinten in Richtung Netzhaut verschoben werden. Doch auf die Dauer ist das natürlich keine Lösung. Eine Laser – OP kann die scharfe Sicht dauerhaft wieder herstellen, indem die Brechkraft der Hornhaut des Auges reduziert wird. Auf diese Weise liegt der Brennpunkt der eintreffenden Lichtstrahlen exakt auf der Netzhaut. So kann der Blick in die Ferne endlich genossen werden. Die Operation ist jedoch recht kostenintensiv, weshalb in der Regel eine Brille oder Kontaktlinsen genutzt werden um die Sehschärfe anzugleichen. Zur Korrektur der Kurzsichtigkeit wird eine konkave Linse verwendet. Eine solche Linse mit negativen Dioptrien streut das Licht und sorgt auf diese Weise dafür, dass der Brennpunkt auf der Netzhaut liegt.

Wie entsteht eine Bindehautentzündung im Auge?

Brennende Augen, eine gerötete Bindehaut – diese Beschwerden treten nicht selten nach einer  zu starken Belastung der Augen, zum Beispiel durch langes Arbeiten am Computer oder intensives Lesen auf. Klingen die Beschwerden jedoch nicht ab, so leidet der Patient aller Wahrscheinlichkeit nach an einer Bindehautentzündung. Die Augen reagieren dann sehr lichtempfindlich, schwellen an und schmerzen mit unter stark.

Die Bindehaut (Konjunktiva) ist eine durchsichtige Schleimhaut im Auge.  Sie ummantelt die vordere Seite des Augapfels: Fest mit der Rückseite des oberen Augenlieds verwachsen zieht  sich die Bindehaut entlang des Augapfels bis zur Übergangsfalte die auf der Innenseite des Augenlieds oberhalb des Glaskörpers. An diesem Punkt ändert sie ihre „Laufrichtung“ und zieht sich entlang des Augapfels bis zur Hornhaut des Auges. Am unteren Augenlied ist die Bindehaut des Auges nur leicht mit den sie umgebenden Gewebeschichten verbunden, sodass sie sehr leicht zu verschieben ist. Die Bindehaut des Auges zieht sich wie am oberen Lied auch hier vom unteren Lied des Auges bis zur Übergangsfalte und von dort wieder zur Hornhaut. Ohne die Bindehaut würde das Auge austrocknen. Denn die Bindehaut sorgt wie ein weiches Tuch dafür, dass die Tränenflüssigkeit und das schleimige Sekret, dass die Bindehaut im Auge absondert, über den Augapfel verteilt werden. Ohne diesen Tränenfilm könnten die Augenlieder nicht leicht über das Auge gleiten und Fremdkörper, wie z.B. Staubkörner oder Pollen könnten nicht ausgespült werden. Der Tränenfilm sorgt wie eine Barriere dafür, dass Erreger nicht in das Auge eindringen können. Ist diese Barriere überlastet, wird die Bindehaut im Auge stärker durchblutet und zeigt Reizsymptome. Die so erzeugte Bindehautentzündung lässt das Auge tränen, jucken und anschwellen.

Die Konjunktivitis, wie die Entzündung der Bindehaut des Auges im Fachjargon heißt, kann mehrere Ursachen haben. Häufig tritt die Bindehautentzündung im Auge durch mechanische Reizung auf. Das können Einflüsse der Umwelt, wie Rauch oder Staub sein, oder auch in die Bindehaut eingedrungene Fremdkörper, wie z.B. Raupenhaare, die operativ entfernt werden müssen, um eine dauerhafte Schädigung der Bindehaut, und damit eine Schädigung des Auges, zu verhindern. Doch auch eine Infektion mit Bakterien oder Viren kann zu einer Bindehautentzündung im Auge führen.

Wie ist die Netzhaut des Auges aufgebaut?

Das Auge besteht aus den optisch wirksamen Bestandteilen Hornhaut, Linse und Glaskörper, die dafür sorgen, dass eintreffende Lichtstrahlen gebrochen und gebündelt werden. Logischer Weise liegen Linse und Hornhaut auf der vorderen, der Außenwelt zugewandten Seite des Auges. Dahinter liegt der mit Glaskörper. Hinter dem Glaskörper, also auf der dem Licht abgewandten Seite, befindet sich die Netzhaut des Auges. Sie ist ein Nervengewebe, dessen Neuronen eintreffende Lichtstrahlen in Nervenimpulse umwandeln.

Betrachtet man die Netzhaut des Auges im Querschnitt, so lassen sich folgende Schichten einteilen:

Direkt an den Glaskörper anschließend liegen erstaunlicher Weise nicht die lichtempfindlichen Neuronen der Retina, wie die Netzhaut des Auges auch genannt wird, sondern das eintreffende Licht durchdringt zunächst drei Schichten von Schaltzellen. Dieses „Rechenzentrum“ der Netzhaut wiederum besteht aus Ganglienzellen, Amakrinen-, Horizontal- und Bipolarzellen.

Im Anschluss an die Schaltzellen liegen die fotorezeptiven Zellen der Netzhaut. Die Netzhaut des Auges besitzt zwei Typen von fotorezeptiven Nervenzellen, also Nerven die auf einfallendes Licht reagieren: Zapfen und Stäbchen. Die Stäbchen reagieren sehr empfindlich auf einfallendes Licht und sind für unsere Hell – Dunkel – Wahrnehmung zuständig. Vor allem in der Dämmerung gewährleisten sie eine gute Sicht. Die Zapfen bringen Farbe in unser Leben. Damit wir Farben erkennen können, müssen die einfallenden Lichtfrequenzen von den Zapfen so in Nervenimpulse umcodiert werden, dass unser Gehirn ein farbiges Bild der Umwelt produzieren kann.

Damit die in der Netzhaut ausgelösten Nervenimpulse vom Auge zum Gehirn gelangen können, braucht es einen Verbindungsnerven, den sogenannten Sehnerv. Dieser durchdringt alle Schichten der Netzhaut und verlässt das Auge. An dem Punkt, an dem der Sehnerv das Auge verlässt, können sich keine fotorezeptiven Zellen befinden, sodass diese Stelle der Netzhaut des Auges blind ist. Der Name dieser Stelle auf der Netzhaut des Auges liegt auf der Hand: der blinde Fleck.

Weitsichtigkeit

Weitsichtige haben, im Gegensatz zu Kurzsichtigen, keine Mühe damit, den atemberaubenden Ausblick von Berggipfeln in die Ferne zu genießen. Die Ferne ist ihr Spezialgebiet. Nur das Detail direkt vor der Nase wird leicht unscharf gesehen, weshalb beim Lesen die Arme eigentlich noch ein Stückchen länger sein müssten, um das Buch weit genug weg halten zu können, damit ein klares Schriftbild  zu sehen ist.

Weitsichtigkeit, im Fachjargon Hyperopie (Übersichtigkeit) genannt, wird durch einen zu kurzen Augapfel erzeugt. Bei einem normalsichtigen Auge werden die einfallenden Lichtstrahlen so gebrochen und gebündelt, dass der Brennpunkt genau auf der Netzhaut liegt und dadurch ein scharfes Bild des Gesehenen abgebildet wird. Bei einem zu kurzen Augapfel jedoch reicht die Achsenlänge nicht aus und so liegt der (nun nicht vorhandene) Brennpunkt des Lichtes hinter der Netzhaut. Dadurch können nahe Gegenstände nur unscharf erkannt werden, was vor allem beim Lesen zu Problemen führt.

Allerdings erhöht das betroffene Auge durch Muskelkontraktionen den Brechwinkel der Linse (Akkommodation), sodass die Weitsichtigkeit selten durch unscharfes Sehen im Nahbereich auffällt. Meist sind Kopfschmerzen, Schwindel oder Ermüdung in Folge von intensiver Arbeit am Bildschirm die Ursache für den Gang zum Optiker. Eine Sehhilfe mit konvexen Linsen legt den Brennpunkt nach vorne und gleicht die Weitsichtigkeit aus. Die Brille sorgt nicht nur für eine scharfe Sicht auf nahe Gegenstände, sondern entspannt das Auge zudem.

In der Regel ist Weitsichtigkeit angeboren und fällt durch die ausgleichende Akkommodation in jungen Jahren nur selten auf. Mit zunehmendem Alter jedoch lässt die Anpassungsfähigkeit des Auges nach, sodass meist mit ca. 35 Jahren die Unschärfe im Nahbereich deutlich auftritt und zu Problemen führt. Kindern sollte bei geringer Weitsichtigkeit keine Brille verordnet werden, da sich im Laufe des Wachstums der Augapfel noch anpassen kann und somit die Sehschwäche reduziert wird. Wird jedoch bei Kindern eine erhöhte Weitsichtigkeit von über drei Dioptrien festgestellt, so ist eine Brille ratsam, weil durch die starke Akkommodation Schielen hervorgerufen werden kann.

Zur Korrektur der Weitsichtigkeit werden konvexe Linsen benötigt, die sowohl als Brille, als auch als Kontaktlinse getragen werden können. Für Erwachsene bietet sich auch eine korrigierende Augenoperation an.