Was ist ein warmes Licht?

Bei warmen Licht handelt es sich nicht um die Wärme, die eine Lichtquelle erzeugt, sondern um die Farbe des Lichts. Den farblichen Eindruck einer selbst leuchtenden Lichtquelle bezeichnet man als Lichtfarbe. Diese gibt an, ob es sich um neutrales, kaltes oder warmes Licht handelt. Die Lichtfarbe bzw. Farbtemperatur wird in der Einheit Kelvin gemessen und beschreibt, ob weißes Licht eher gelblich warm oder bläulich kühl ist. Technisch kann man sich dies wie folgt vorstellen: Erhitzt man zum Beispiel ein Stück Eisen, wird es ab einer bestimmten Temperatur glühen und sendet Licht aus. Dies beginnt bei Rot, geht weiter zu Gelb, bis es irgendwann immer weißer wird. Bei einem Messwert von 3.000 Kelvin spricht man von warmen Licht. Umso niedriger der Wert, desto wärmer ist das Licht. Kerzenschein hat zum Beispiel 1.500 Kelvin und ein blauer Himmel im Norden hingegen bis zu 27.000 Kelvin.

 

Sonnenlicht hat in der Tagesmitte einen Wert von rund 8.000 Kelvin, am Vormittag und am Nachmittag hingegen nur 5.000 Kelvin. Neigt sich Abend, desto rötlicher und wärmer wird das Licht. Der warmweiße Bereich beginnt bei 3.300 Kelvin.

 

Die Farbtemperatur hat sowohl emotionale als auch biologische Wirkungen auf den Körper. Dies knüpft evolutionär an die innere Uhr des Menschen, mit dem Rückzug vom Tageswerk und der beginnenden Erholungsphase. Ein Raum mit warmen Licht strahlt Entspannung und Gemütlichkeit aus. Deshalb wirkt er heimisch – eine gute Voraussetzung für einen erholsamen Schlaf. Bei einer Lichtplanung würde man deshalb warmweiße Lampen einsetzen, wenn eine heimelige Atmosphäre erzeugt werden soll. Dies erzeugt eine erhöhte Melatonin-Ausschüttung, wodurch eine dämpfende und behagliche Stimmung entsteht. Im Gegensatz dazu, wirkt kaltes Licht, also Licht mit einer höheren Lichttemperatur, anregender und schafft eine Arbeitsatmosphäre.

 

Zusätzlich unterscheidet man zusätzlich zwischen warmweiß (circa 2.700 Kelvin) und hellen warmweiß ( circa 3.000 Kelvin). Warmweißes Licht wirkt behaglich, wohnlich und ist vergleichbar mit der Leuchtkraft von Glühlampen. In Wohnräumen unterstreicht es die Wirkung von Holz und in Verkaufsraumen das Sortiment, wie zum Beispiel Backwaren oder Textilien. Helles warmweiß ist vergleichbar mit Halogenbeleuchtungen. Dies wirkt unaufdringlich, wohnlich, allerdings heller als reines warmweiß. Seinen Einsatz findet diese Farbtemperatur in Büros, Besprechungsräumen, Messehallen oder Hotels.

 

Dies findet man inzwischen auch als LED-Leuchtmittel. Mit hohem Aufwand werden hier verschiedene Leuchtstoffe miteinander kombiniert, um tiefere Rottöne zu erzeugen. Dies verteuert jedoch die Herstellung und reduziert auch die Lichtausbeute. Steht man also im Geschäft vor einem LED-Leuchten Regal, sollte man konkret unterscheiden, welche Stimmung man in den Räumen erzeugen möchte.

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