Fernstudium – Dafür ist es nie zu spät

Neulich saß ich bei einem Geburtstag einer 60jährigen Dame gegenüber. Wir kamen ins Gespräch und schließlich auf das Thema Studieren. Ich berichtete, dass ich nun ein berufsbegleitendes Studium angefangen hätte. Wie viel Zeit das Studium denn in Anspruch nehmen würde, wollte die Damen wissen. Sie würde nämlich auch mit dem Gedanken spielen, noch mal ein Fernstudium anzufangen. Schließlich hätte sie den Tag über viel Zeit und habe immer gerne gelernt. Da könne es doch nicht sein, dass man seinen Kopf einfach nicht mehr arbeiten lassen wollte. Ein Fernstudium im Alter also. Ich fand die Idee mutig, aber nicht absurd. Sicherlich, sie würde etwas länger benötigen, um den Stoff zu verinnerlichen, aber sie wolle ja auch kein Wirtschaftspsychologie Studium, sondern eher ein leichteres Studium anstreben. Da sie ihr Arbeitsleben ja hinter sich habe, käme es nicht mehr auf die spezielle Fachrichtung, sondern halt darauf an, überhaupt noch mal seine kleinen grauen Zellen anzustrengen.

Den halben Abend über diskutierte ich mit der Dame über ihr Vorhaben und war am Ende überzeugt, dass sie es schaffen würde. Da mir das Gespräch aber nicht aus dem Kopf ging, habe ich in den nächsten Tagen diverse Suchmaschinen bemüht und mich mal ein wenig über das Thema „Studieren im Alter“ informiert. Die Ergebnisse waren erstaunend. Nicht nur, dass wohl mehr Senioren als ich gedacht hätte, ein Fernstudium in Anspruch nehmen, auch die Zahl der rüstigen Rentner, die sich neben 20jährige Studenten in die Uni setzen und den Vorlesungen lauschen, scheint immer weiter zu steigen.

Wenn dem so ist, dann brauchen wir uns wohl keine Sorge vor den „Computer-Indern“ zu machen, sondern eher davor, dass uns die Senioren und Rentner nicht mit ihrem neu erworbenen Wissen ausbooten. Ein lustiger Vergleich, dachte ich mir.

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