Bücher besitzen eine lange Geschichte und sind seit Jahrhunderten wertvolle Begleiter des Menschen.
Des Deutschen Lieblingsbeschäftigung ist nahezu ungebrochen das Lesen eines Buches.
Hier ist allerdings die physische Form des Buches bezeichnend, denn im Zeitalter digitaler Medien hat sich ein neues Bewusstsein entwickelt, welches deutliche Zeichen setzt, dem auf Papier verfassten Text den Vorrang zu geben.
Schenkt man der Statistik Glauben, ist das Lesen eines Buches in Papierform nach wie vor beliebt.
(CC by 2.0) by rudolf_schuba
Klicken, statt Blättern, ein Klischee der jungen Generation?
Die Schwemme von Büchern in digitaler Form lässt darauf schließen, dass insbesondere die jüngere Generation den Reiz am gedruckten Buch verloren hat und eine bequemere Lösung bevorzugt.
Aber wie viele Deutsche haben tatsächlich bisher ein E-Book zur Hand genommen und wenn ja, welche Erfahrungen verbinden sie damit?
Laut dem Bundesamt für Statistik im Literaturbereich hat bisher jeder fünfte Bundesbürger digital gelesen. Von Verweigerern des E-Books gaben 27 % an, dass sie sich vorstellen könnten zu einem Reader zu greifen, 48 % möchten die sinnliche Wahrnehmung nicht missen und 43 % möchten überhaupt nicht auf dem Bildschirm lesen.
Argumente, wie: In meinem Raum ist kein Platz für ein Bücherregal oder ich meide Buchhandlungen, sind kaum haltbar.
Jedes Bücherregal bildet ein Statussymbol, und wer bisher Wert darauf gelegt hat, wird dies auch in Zukunft beibehalten und an die kommende Generation weiter geben.
Auch die Art der Bequemlichkeit des Lesens von einem E-Book wiegt nur geringfügig und wird dem gedruckten Buch nicht zur Gefahr.
Geistiges Gut schlägt materielle Technik!
Dass das Lesen eines Buches in Papierform irgendwann nicht mehr zeitgemäß sein soll, ist schwer vorstellbar.
Die Realität sieht anders aus, denn das Stöbern in fremden Bücherregalen oder Besuche in Bibliotheken sind nach wie vor beliebt. Jedes Buch ist ein Informationsträger mit emotionalem Wert. Es benötigt kein Akku, um sich aufzuladen. Statt dessen liegt es in der Hand und lässt sich Seite für Seite umblättern. Man spürt den Geruch von Papier oder den eines hochwertigen Ledereinbandes.
Vielleicht findet sich ein Kaffeefleck wieder und schafft Erinnerungen oder man hat etwas mit dem Bleistift markiert, was einem zu diesem Zeitpunkt wichtig erschien.
Kein E-Book wird auf Fakten und Fehler geprüft und von Lektoren gelesen. So lässt es sich in der digitalen Medienwelt schlecht zwischen Lüge und Wahrheit unterscheiden.
Das Lesen eines Buches ist ein Protest gegen die Mentalität von hohen Leistungsanforderungen und Zeitdruck. Alles soll schnell gehen, als möchte man etwas hinter sich bringen.
Die Papierwelt hingegen ist geduldig, benötigt keine Animationen oder zusätzliche Bilder. Es reicht die Fantasie und das Vorstellungsvermögen des Lesers.