Das Lichtspektrum enthält Farben und Farbtemperaturen, die verschiedenste Wirkungen auf lebende Organismen haben. Beim Menschen löst die Bandbreite der Farbtöne und Helligkeiten unterschiedliche Stimmungen aus und beeinflusst auch den Grad des Aktivseins.
Blaues Licht – mit einer Wellenlänge von 446-477 nm eine kurzwellige Strahlung – aktiviert die menschliche Physis und Psyche. Daher stellt blaues Licht einen wirtschaftlichen und gesundheitlichen Nutzen dar, den es weder zu unter- noch zu überschätzen gilt. Blaues Licht im Raum kann die Wachsamkeit und Konzentrationsfähigkeit steigern und ist damit innovations- und produktivitätsfördernd. Diese Entdeckung genügt, um Entwicklungsgelder für die Anreicherung von Licht mit Blauanteilen locker zu machen und Technologielösungen für Beleuchtungskörper beispielsweise für die Beleuchtung am Arbeitsplatz zu entwickeln, die über das Tageslichtsegment der 24 Stunden verteilt den variablen Blauanteil des Lichtes in einem Raum steuert.
Blaues Licht senkt den Melatoningehalt im Blut, kann die Hormonausschüttung stoppen. Standardmäßig sinkt der Melatoningehalt im Blut im Einklang mit dem stetig sinkenden Blauanteil des Abendlichts. Schon seit langem macht sich dies im Alltag bemerkbar. Beispielsweise direkt nachdem man spät abends hundemüde noch in der sehr hellen Spülenbeleuchtung die letzte Teetasse ausgespült oder aber im Badezimmer die Zähne geputzt hat: Kurzfristig ist von Müdigkeit nichts mehr zu spüren und es ist wieder genügend Aufmerksamkeit vorhanden, um noch ein paar Seiten in einem guten Buch zu lesen. Umgekehrt kann morgens der Blauanteil der Badezimmerbeleuchtung auch beim Wachwerden helfen.
Die innere Uhr des Menschen wird durch die blaufarbenen Sonnenlichtanteile 25fach effizienter gesteuert. Der Anteil des blauen Lichts ist über den Tag verteilt in der Mittagszeit am höchsten. Aushebeln lässt sich mit der inneren Uhr der Biorhythmus eines Menschen jedoch nicht. Man möchte jedoch beispielsweise Winterdepressionen therapieren oder aber monotone, aber gefährliche Arbeitsplatzsituationen mittels Lichtdusche entschärfen. Zukunftsträume lassen so auch Jetlag und Nachwirkungen von Tag-/Nachtschichtwechsel der Vergangenheit angehören.
Besonders anregend soll blaues Licht bis maximal 17.000 Kelvin sein. Tagsüber lässt es keine Müdigkeit zu (indem es Melanopsin-Ausschüttung triggert) und bewirkt damit, dass man nachts gut ein- und auch durchschlafen kann. Alles in allem wirkt sich dies auch positiv auf die Gesundheit aus: Die Augen ermüden nicht so schnell und Kopfschmerzen treten seltener auf.