Sie haben bereits eine Brille mit Ihrer individuellen Sehstärke, ermüden aber schnell bei der PC-Arbeit? Dann wäre vielleicht eine spezielle Bildschirmbrille für Sie das Richtige. Unterschiedliche Anforderungen brauchen unterschiedliche Lösungen.
Lese-Sehstärke ist nicht gleich PC-Sehstärke
Eine Bildschirmbrille ist dann notwendig, wenn eine vorhandene Ein-oder Mehrstärkenbrille für diese Arbeit nicht optimal genutzt werden kann. Dieser Fall tritt häufiger bei Personen ab ca. 45 Jahren auf. Ein Lesebrillenträger muss den Monitor sehr nah zu sich ziehen, während der Träger einer Mehrstärkenbrillen seinen Kopf in den Nacken legen muss, um durch den Nahbereich auf den Monitor schauen zu können. Diese Situationen führen zu einer unnatürlichen Kopf- und Körperhaltung und Verspannungen im Bereich der Wirbelsäule.
Im Gegensatz zu Lesebrillen oder Gleitsichtbrillen weicht der Sehstärken-Aufbau bei der speziellen Bildschirmbrille ab. Während bei der Gleitsichtbrille der Fern- und Nahbereich einen Schwerpunkt bilden, bleibt der Bereich für die Zwischenentfernungen auf der Strecke. Für die PC-Arbeit sind diese Brillen nur bedingt geeignet.
Mit der speziellen Bildschirmbrille kann der Träger entspannt, bei natürlicher Kopf und Körperhaltung den Monitor überblicken. Dabei ist die Sehstärke im oberen Bereich auf den Monitor und unten auf den Lesebereich abgestimmt. Abhängig von der Sehstärke können Entfernungen, die über den Monitor hinausgehen, ebenfalls scharf gesehen werden.
Bildschirmbrille vom Arbeitgeber
In bestimmten Fällen kann die Bildschirmbrille vom Arbeitgeber übernommen bzw. bezuschusst werden. Dazu ist eine arbeitsmedizinische Untersuchung notwendig. Gutes Sehen am Arbeitsplatz liegt auch im Interesse des Arbeitgebers, für den produktive Mitarbeiter wichtig sind. Häufig haben große Unternehmen Rahmenverträge mit Augenoptikern vor Ort.
Worauf Sie bei der Bildschirmbrille achten sollten:
- Messen Sie vor dem Gang zum Augenoptiker die notwendigen Entfernungen aus, in denen Sie deutlich sehen wollen, z.B. Monitor-Entfernung oder der Abstand von Tisch zu den Augen usw.
- Informieren Sie sich bei ihrem Arbeitgeber, in welchem Rahmen er die Kosten übernimmt und was er dafür benötigt, z.B. Kostenvoranschlag, Rechnung oder eine Verordnung vom Augenarzt.
- Lassen Sie sich beim Augenarzt oder Augenoptiker die aktuelle Sehstärke ausmessen
- Suchen Sie sich eine leichte mittelgroße Fassung aus, um die Brille wenig auf der Nase zu spüren. Ein Federscharnier sorgt ebenfalls für einen bequemen Sitz und verhindert ein schnelles Ausleiern der Scharnierschrauben.
- Achten Sie bei den Gläsern auf eine leichte Kunststoffausführung.
- Für ein störungsfreies Sehen sollten die Gläser entspiegelt sein.
Manchmal passiert es, dass der Arbeitgeber sich weigert, eine PC-Brille zu bezahlen, obwohl es in bestimmten Fällen eine gesetzliche Pflicht (Bildschirmarbeitsplatzverordnung) dazu gibt. Versuchen Sie in diesem Fall sachlich darzulegen, welche Vorteile sich für den Arbeitgeber ergeben, z.B. weniger Fehler, weniger Fehltage durch Krankheit etc. . Hilft Reden nicht weiter, könnten Sie natürlich den juristischen Weg gehen oder Sie kaufen sich auf eigene Kosten eine mit Ihrer individuellen Sehstärke verglaste Bildschirmbrille.